Brot – voll im Trend



Günstig sind insbesondere solche Brotsorten, die zur Bedarfsdeckung bei Vitaminen, Mineralstoffen u.a. Nährstoffen relativ stärker beitragen als zur Deckung des Energiebedarfs. Das trifft hier vor allem für Vollkornbrote zu.

Die DGE hat Anhaltswerte für tägliche Verzehrsmengen an verschiedenen Lebensmitteln veröffentlicht, um die praktische Umsetzung der Nährstoffempfehlungen zu erleichtern. Sie schlägt vor, täglich vier bis sechs Scheiben Brot (50 g) oder anstelle einer Scheibe Brot eine Portion Getreideflocken (50 - 60 g) zu verzehren.
Dieser Vorschlag lässt sich einfach umsetzen, wenn Brot regelmäßig zu den verschiedenen Mahlzeiten gegessen wird, z.B.
  • zum Frühstück: ein Müsli aus Haferflocken, frischem Obst und Jogurt sowie eine Scheibe Roggenmischbrot mit Gouda
  • zum zweiten Frühstück: zwei Scheiben Knäckebrot mit Frischkäse und einer Portion Möhrenrohkost
  • zum Mittagessen (zur warmen Mahlzeit): eine grüne Bohnensuppe mit einem Vollkornbrötchen
  • zum Kaffee: eine Scheibe Roggenmischbrot mit Johannisbeergelee und Quark
  • zum Abendessen: ein bis zwei Scheiben Vollkornbrot mit Schinken und eine Portion Feldsalat

Wichtig, dass der Belag nicht zu üppig gewählt wird, ansonsten können sich die günstigen Nährstoffverhältnisse des Brotes leicht umkehren.
Unser Tipp:
Schneiden Sie dickere Scheiben Brot, bestreichen diese nur dünn mit Butter und belegen sie mit fettarmer Wurst oder Käse. Bei fettreichen Sorten, dazu gehören Käse mit mind. 45 % Fett i.Tr., Salami, Streichwürste u.ä., können Sie sehr gut auf die Butter verzichten. Erfrischend ist immer, frische Salatblätter mitzuverwenden oder Rohkost und Obststücke dazu zu essen. Als süße Alternative können Sie das Brot dünn mit Butter bestreichen und mit frischen Apfel-, Birnenspalten, Bananenstücken oder anderem Obst belegen.


Rezeptideen

Brot bietet reiche Geschmacksvielfalt und Genuss beim Essen. Es ist wesentlicher Bestandteil der kalten Küche und kann auch bei vielen warmen Gerichten mitverwendet werden. Rezepte und Anregungen finden Sie hier:
Würziger Brotauflauf
Bunter Frühlingstopf
Weißkohlauflauf
Apfelcharlotte
Westfälische Quarkspeise
Jeden Tag Brot auf andere Art, im Internet unter www.cma.de (Zugriff 2/2006)


Weitere Informationen:
Wofür braucht man Backmittel?
Backtriebmittel
Brot vom Acker bis zumTeller, im Internet unter www.was-wir-essen.de (Zugriff 2/2006)Brot zählt in Deutschland zu den Grundnahrungsmitteln. 86,9 kg Brot, Brötchen und Kleingebäck verzehrt der deutsche Verbraucher durchschnittlich pro Kopf und Jahr (Getreidewirtschaftsjahr 2004/05).
Die Tendenz gegenüber dem Vorjahr ist leicht steigend.

Inhalt:
Brotvielfalt
Brot - länger lecker bei richtiger Lagerung
Aktuelle Trends
Brot in der Ernährung
Rezeptideen
Weitere Informationen

Brotvielfalt

Rund 300 Brotsorten bietet das deutsche Bäckerhandwerk an. Damit steht Deutschland an der Spitze der Sortenvielfalt in Europa und der Verbraucher findet eine reiche Auswahl in den Bäckereien.

Übersicht: Brotsorten

WeizenbrotWeizenmischbrotRoggenmischbrotRoggenbrot
Weizenanteil
mindestens 90 %


Beispiele:
  • Weißbrot
  • Toastbrot
  • Baguette
  • Grahambrot
Weizenanteil
50 bis 89 %


Beispiele:
  • Kasseler Brot
  • Schwarzwälder Landbrot
  • Westfälischer Bauernstuten
Roggenanteil
50 bis 89 %


Beispiele:
  • Heidebrot
  • Paderborner Brot
  • Frankenlaib
Roggenanteil mindestens 90 %


Beispiele:
  • Rheinisches Schrotbrot
  • Berliner Landbrot
  • Schwarzbrot


Weizenbrote haben eine helle Krume und eine goldbraune Kruste. Die Teiglockerung erfolgt meist ausschließlich mit Hefe. Weizenbrote schmecken mild. Ihr Frischhaltevermögen ist i.d.R. geringer als das der Mischbrote und reinen Roggenbrote.
Mischbrote werden aus Roggen- und Weizenmehl in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen hergestellt. Gebacken wird mit Sauerteig und / oder Hefe. Die stärker weizenhaltigen Sorten schmecken eher mild, die stärker roggenhaltigen eher würzig.
Roggenbrote werden aus mindestens 90 Prozent Roggenmehl und üblicherweise mit Sauerteig hergestellt. Ihr Geschmack ist ausgeprägt kräftig.

Vollkornbrote haben einen Vollkornanteil von mindestens 90 Prozent. Es kann sowohl grober Schrot als auch fein zerkleinertes Vollkornmehl verwendet werden. Sie schmecken würzig-nussartig oder auch kräftig-säuerlich.


Neben diesen Grundsorten gibt es eine Reihe von Spezialbroten:
  • mit besonderen Getreidearten, z.B. Dreikornbrot, Haferbrot, Buchweizenbrot
  • mit besonderen Zutaten tierischen Ursprungs, z.B. Milchbrot, Buttermilchbrot, Quarkbrot
  • mit besonderen Zutaten pflanzlichen Ursprungs, z.B. Malzbrot, Leinsamenbrot, Sojabrot
  • mit besonders bearbeiteten Mahlerzeugnissen, z.B. Steinmetzbrot, Schlüterbrot
  • mit besonderen Teigführungen, z.B. Simonsbrot, Bauernbrot
  • mit besonderen Backverfahren, z.B. Holzofenbrot, Knäckebrot, Pumpernickel
  • diätetische Brote, z.B. natriumarmes Brot, glutenfreies Brot



Brot - länger lecker bei richtiger Lagerung

Je nach Sorte kann Brot sehr gut einige Tage im Haushalt aufbewahrt werden. Bei frischem Brot hängt die Lagerfähigkeit entscheidend mit der Brotsorte zusammen. Allgemein gilt: Je dunkler das Brot ist, desto lagerfähiger ist es, d.h. Vollkorn-, Schrot- und Sauerteigbrote halten sich am längsten.



BrotsorteHaltbarkeit
Weißbrot
(mindestens 90 % Weizenanteil)
1 -3 Tage
Weizenmischbrot
(50 - 89 % Weizenanteil)
3 - 5 Tage
Roggenmischbrot
(50 - 89 % Roggenanteil)
5 - 7 Tage
Roggenbrot
(mehr als 90 % Roggenanteil)
6 - 10 Tage
Weizenschrot- und Vollkornbrot
(mehr als 90 % Schrot- / Vollkornanteil)
ca. 4 Tage
Roggenschrot- und Vollkornbrot
(mehr als 90 % Schrot- / Vollkornanteil)
7 - 9 Tage
Toastbrot, originalverpackt
bis 7 Tage
Knäckebrot, originalverpacktca. 1 Jahr


Generell lagern sich große Brote besser als kleine und ungeschnittene bleiben länger frisch als geschnittene.
Um die Lagerfähigkeit des Brotes bestmöglich auszunutzen, sollte man je nach Brottyp bei der Aufbewahrung variieren:
  • Für unverpacktes Brot eignen sich Steingut- und Keramiktöpfe, Brotkästen und große Plastikdosen oder - tüten. Alle Vorratsbehälter sollten möglichst luftdicht verschließbar sein, um die Austrocknung des Brotes zu verhindern. Außerdem sollten sie leicht zu reinigen sein. Die Krümel und Brotreste sollten regelmäßig entfernt werden und der Behälter etwa alle zwei Wochen (sowie bei Bedarf) mit Essigwasser ausgewaschen und gut abgetrocknet werden, um der Schimmelbildung vorzubeugen.
  • Knusprige Brote und Kleingebäck werden schnell weich, wenn man sie luftdicht verpackt. Deshalb sollte man sie bis zum Verzehr luftig aufbewahren, z.B. in der Papiertüte des Bäckers oder in einem Leinen- oder Baumwollbeutel.
  • Verpacktes Brot hält sich am besten in der Originalverpackung. Um ein Austrocknen zu vermeiden, sollte man die Packung stets gut verschließen und nur kurzfristig für die Entnahme öffnen.
  • Ideal zum Lagern ist Zimmertemperatur.
    Wenn Brot im Kühlschrank aufbewahrt wird, läuft die Entquellung der verkleisterten Stärke schneller ab und das Brot wird „altbacken“. Besonders roggenhaltige Brote verlieren im Kühlschrank schnell ihre Frische.
  • Bei schimmelbegünstigender Witterung (hohe Luftfeuchtigkeit bei hohen Temperaturen) kann man Brot aber prophylaktisch im Kühlschrank lagern und möglichst zeitnah verzehren.
  • Zur längerfristigen Lagerung empfiehlt es sich, Brot in einem verschlossenen Plastikbeutel bei -18°C einzufrieren. Die Haltbarkeit kann somit auf ein bis drei Monate heraufgesetzt werden. Auch hier gilt: Je dunkler das Brot ist, desto länger ist es lagerfähig.
    Das Auftauen sollte am besten bei Zimmertemperatur erfolgen und dauert etwa fünf Stunden.
  • Für kleinere Haushalte kann es vorteilhaft sein, das Brot portioniert und in Scheiben einzufrieren. Diese können auch im Toaster oder in der Mikrowelle schnell aufgetaut werden.


Aktuelle Trends

Im Angebot der Bäckereien finden wir immer wieder neue Brotsorten wie Glyxbrot, Omega-3-Brot, Joggingbrot, Vital- oder auch Fitnessbrot. Oder sind es "alte" Sorten mit neuer Bezeichnung?

Mit dem Glyxbrot wird die aktuelle Diskussion über die sogenannte Low carb- Ernährung aufgegriffen. Low carb bedeutet u.a., Lebensmittel auszuwählen, deren Kohlenhydrate den Insulinspiegel nur langsam und wenig erhöhen. Diese positive Eigenschaft besitzen sämtliche Vollkornbrote, die von Natur aus viele Ballaststoffe enthalten. Ballaststoffe können die Aufnahme von Zucker ins Blut verzögern, der Blutzuckerspiegel steigt nur langsam und verzögert an, entsprechend reagiert die Insulinausschüttung des Körpers.
Brote aus hellem Mehl, wie beispielsweise ein Weizenmehl mit der Typenbezeichnung 405 oder 550, lassen den Insulinspiegel relativ stark und schnell ansteigen.
Glyxbrote sind i.d.R. Vollkornbrote, denen zusätzlich weitere Ballaststoffe wie Kleie oder Apfelpektin zugesetzt wurden. Laut Stiftung Warentest sind der Eiweiß- und Fettgehalt etwas höher als beim normalen Vollkornbrot, der Kaloriengehalt jedoch in etwa gleich: 200 Kilokalorien pro 100 Gramm.

Nimmt man das Omega-3-Brot genauer unter die Lupe, so stellt man fest, dass es ein Vollkornbrot oder ein Mischbrot ist, dem Omega-3-Fettsäuren zugesetzt sind. Omega-3-Fettsäuren sind Fettsäuren, die sowohl das Gesamtcholesterin als auch das LDL-Cholesterin senken können und entzündungshemmende Wirkung besitzen. Normalerweise nehmen wir diese Fettsäuren über Öle, z.B. Leinöl oder Rapsöl, und fettreiche Seefische auf.

Joggingbrot, Vitalbrot und Fitnessbrot sollen insbesondere Sportler und Wellnessbegeisterte ansprechen. Hauptbestandteil dieser Brote ist fast immer fein vermahlener Vollkornschrot, dem Soja als Eiweißkomponente und verschiedene Samen und Nüsse zugemischt sind. Der Kaloriengehalt ist hier eher höher als beim üblichen Vollkornbrot.

Glxbrot, Omega-3-Brot & Co. bieten Abwechslung und sind eine gute Alternative für alle, die diese Sorten gerne essen. Unter ernährungsphysiologischen Aspekten sind diese Brote jedoch nicht notwendig. Wer herkömmliches Vollkornbrot isst und sich ansonsten abwechslungsreich und ausgewogen ernährt, legt einen wertvollen Grundstein für seine Gesundheit.


Brot in der Ernährung

Brot steht - gemeinsam mit anderen Getreideerzeugnissen und Kartoffeln - mengenmäßig an erster Stelle der verschiedenen Lebensmittelgruppen des Ernährungskreises der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Die DGE empfiehlt, mindestens die Hälfte der täglichen Kalorienzufuhr über Kohlenhydrate, vorzugsweise über langkettige Kohlenhydrate, zu decken. Brot kann hierzu einen wertvollen Beitrag leisten, denn sein Hauptbestandteil ist Stärke, mit rund 50 %. Brot ist weiterhin ein idealer Lieferant für pflanzliches Eiweiß, das vor allem im Verbund mit anderen Nahrungseiweißen, aus Milch, Ei, Fleisch, Fisch oder Hülsenfrüchten, eine hohe biologische Wertigkeit erreicht. Der Fettgehalt von Brot ist niedrig.
Je nach Sorte kann Brot einen guten Beitrag zur Deckung des Bedarfs an bestimmten Mineralstoffen, Spurenelementen und B-Vitaminen sowie an Ballaststoffen leisten

Tabelle 1: Energie- und Nährstoffgehalt verschiedener Brotsorten



Tabelle 2: Eine Scheibe Brot (50 g) 1 deckt den Tagesbedarf einer Frau ² ...


Hildegard.Schlessmann-Fister@dlr.rlp.de     www.Ernaehrungsberatung.rlp.de