Versuchsdatenbank Weinbau


Verschiedenen Pflanzenschutzmitteln gegen Kräuselmilbe

Versuchsnummer:
TR-1991-SE-004



Thema - Ergebnisse

Versuchsfrage:Möglichkeiten einer wirksamen Bekämpfung der Kräuselmilbe


Ergebnisse:Insgesamt waren die Behandlungserfolge enttäuschend. Hinzu kam, dass insbesondere in 1992 und 1993 ein sehr hoher Besatz an Raubmilben vorhanden war, die wichtigsten Gegenspieler der Kräuselmilben. Ob Schwefel als Pulver oder flüssig formuliert eingesetzt wurde, war gleich. Es gab keine Wirkungsunter­schiede. Durchgehend hohe Schwefelgaben ab Knospenschwellen bis zur Blüte, sowie Thiodan fl., das nicht zugelassen ist, erbrachten die besten Ergebnisse, im Gegensatz zu dem spe­ziell gegen Kräuselmilbe zugelas­senen E 605 forte. Diese ho­hen Schwefelgaben in der Vorblüte beeinträchtigten die Raub­milben nicht. Da in unseren Versuchen sehr viele Raubmilben waren, konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob höchstmögli­che Netzschwefelmengen (0,1-0,2 %) in der Nachblüte ausrei­chen, um auch dann die Kräuselmilben in Schach zu halten. Unsere Ergebnisse zeigten, dass mit hohen Netzschwefelgaben ab Austrieb, d.h. 3-4 Spritzungen, die Kräuselmilben in der Vorblüte in Schach gehalten werden können, aber kaum in der Nachblüte, was auch mit der Oidiumbekämpfung nicht harmonisiert. Hierzu benöti­gen wir die Mithilfe starker Raubmilbenpopulationen. Vom Einsatz von E 605 forte ist u. E. dringend abzuraten. Dasselbe gilt für Metasystox R. Wir haben Kräuselmilben vor allem dort gefunden, wo keine oder nur geringe Raubmilbenpopulationen waren oder stark raubmilbenschädigend gespritzt wurde. Der Einsatz von Schwefel in der Vorblüte wäre gleichzeitig eine optimale Oidiumbekämpfung und Niederhaltung von Pockenmilben - die aber in den allerwenigsten Fällen bekämpft werden müssen. Das wieder zugelassene Shell Torque darf auch in der Nachblüte eingesetzt wer­den. Dieses raubmilbenschonende Mittel hat auch eine gute Nebenwirkung gegen Kräu­selmilben, wie Ver­suche anderer Versuchsanstalten zeigten. Der Einsatz könnte eine Notlösung sein, insbesondere wenn gleichzeitig Raubmilbenpopulationen aufgebaut werden müssen.



(Silvanus, SLVA Trier, TR91PS002)


Bemerkungen:


Veröffentlicht in:


Download:156_1_WbVers_96.pdf 156_1_WbVers_96.pdf


 
Verantwortlicher: Werner Silvanus E-Mail: werner.silvanus@dlr.rlp.deDLR Mosel (TR)zurück